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Dakota´s Geschichte

in Betroffene 24.08.2011 19:28
von sonnenkind • Moewe | 155 Beiträge

Heimunterbringung bei Heilpädagogischem Förderbedarf

Hallo,

letztes Jahr ließ ich meine beiden Söhne in einem Kinderzentrum untersuchen. Sie hatten große Probleme in den Schulen und zeigten "auffälliges Verhalten".Beide haben u.a. Hörverarbeitungs- u. Wahrnehmungsstörungen. Jahrelang absolvierten wir alle gängigen Therapien. Frühförderung, Logo- u. Ergotherapie. Viele ärztliche- u. Psychiatrische Untersuchungen mit den darauffolgenden Berichten. Das Augenmerk lag meist bei der Mutter.

2005 war ich so krank, daß ich ins Krankenhaus mußte. Die Kinder kamen in eine Pflegefamilie. Ich ging vor Gericht, holte meine Jungs zurück und ging zusammen mit ihnen und ihrem Vater in eine Therapeutische Einrichtung. Wir zogen um und lebten seitdem zu dritt. Unser Familienleben ist streng auf die Kinder abgestimmt. Ich nahm die üblichen Hilfsangebote an. Wir schlossen Freundschaften, ich knüpfte Netzwerke zur gegenseitigen Hilfe unter den Eltern und engagierte mich in Kindergarten und Schule. Trotzdem fiel meinen Kindern oft vieles schwerer, als anderen.

Aber, bis die Hörverarbeitung untersucht wurde dauerte es Jahre. Außerdem waren die Beiden nach der Plegezeit völlig verändert. Sie weisen auch jetzt noch einen Entwicklungsrückstand von ca. 2 Jahren auf. Sie sind aber ganz normal begabt und haben spezielle, wunderbare Stärken.In meinen Augen haben sie sich großartig gemausert.

Dies sehen andere nicht so. Die Fortschritte = zu langsam, Beschulung = können sie nicht leisten (Gelder fehlen überall). Einzige Empfehlung war ein riesiges Heilpädagogium in dem Elternarbeit stört. Als ich dies herausfand und mich dagegen aussprach, wurden die Kinder, im März´11, in einem Heim untergebracht. Meine Ängste um die Folgen dieser neuerlichen Trennung und Ausgrenzung wurden nicht beachtet. Kinder seien flexibel, ich solle doch Vertrauen haben. Außerdem sei ich wohl psychisch nicht so stabil und solle mir Hilfe suchen. Wie unsensiebel und verantwortungslos!

Da mir das Sorgerecht bis dato nicht zurückgegeben wurde, gehe ich wieder vor Gericht. Die Verhandlung findet ende dieser Woche statt. Entlich! Ich habe die Rückerstattung des Sorgerechts bereits im April beantragt. Es ging um den gewöhnlichen Wohnsitz und die Gerichtsbarkeit. Und, dann kam ja noch die Urlaubszeit! Naja! Eine Verfahrenspflegerin kam zu Besuch und sprach mit mir als Mutter. Jetzt werden auch entlich einmal die Jungs angehört.
Glücklicherweise unterstützt die Heimeinrichtung Elternarbeit. Sonst wäre ich sicher schon vor Sorge verrückt geworden. So konnten wir Informationen austauschen. Und, weder der Wohngruppe noch der Schulen lagen irgendwelche Berichte vor. Sie wunderten sich nur über das "seltsame" Verhalten meiner Kinder. Die Beschulung ist bis heute nicht geklärt. Mein Vorschlag, sie in eine Heilpädagogisches Schulheim in unserer Umgebung einzuschulen, wurde abgelehnt. Die Mutter würde sich zu sehr einmischen.

Es ist abzuwägen, was den Kindern noch zuzumuten ist. Aber nicht mehr Fremdbestimmt. Dafür werde ich kämpfen! Ich werde mich nicht von den Kindern "verabschieden", wie ein Kinderpsychologe so "sensiebel" anriet. Die Jungs sollen wissen, daß sie mir immer wichtig sein werden. Für mich sind sie die großartigsten Menschen der Welt.
Und, wir haben Unterstützung. Die Familie, Freunde und sogar die Nachbarn stehen zu uns. Sie halten uns für eine tolle Familie.

Bitte schreibt mir, falls ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Oder, vielleicht kann mir jemand Tipps geben, was mir finanziell noch zusteht. Ich versuche den Wohnraum für uns zu halten. Ich lebe z.Zt. von Arbeitslosengeld. Die Miete wird noch bis ende des Jahres getragen. Kindergeld wurde sofort an das Heim überwiesen. (Sie fordern sogar noch etwas zurück). Essengeld schickt das Heim an Besuchstagen jetzt glücklicherweise mit. Aber, finanziell geht es mir mehr als schlecht. Ich möchte den Kindern aber auch etwas bieten. Den Abgleich der Heime und Schulen, und die telefonischen und persönlichen Kontaktaufnahmen mußte ich ohne Hilfen durchführen und finanzieren. Es stünden kein "Zeitfenster" und keine "Finanzen" hierfür zu verfügung!

Hat jemand Erfahrungen mit den Spätfolgen gemacht?
Weiß jemand, wie man Familie und Heilpädagogik zusammenbringt?
Welche Rechte haben wir? Was kann den Kindern noch passieren, wenn sie nicht " gut genug " werden?
Ich freue mich über jede Antwort.Aber, bitte seid höflich! Dies ist unser Leben. Es fiel mir nicht leicht, alles preiszugeben!

Viele, liebe Grüße
dakota


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Liebe, Ehrlichkeit und Respekt ist mir wichtiger als Heuchelei

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